Demyelinisierung als Nebenwirkung der TNFa-Hemmer Etanercept (Enbrel®) und Infliximab (Remicade®)?

  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 2. Februar 2002

Hemmer des Tumornekrosefaktors-alpha sind neue Basismedikamente zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis. In der Zeitschrift «Arthritis & Rheumatism» ist kürzlich eine Fallserie von 20 Personen veröffentlicht worden, bei denen unter TNFa-Hemmern - bei 18 betraf es Etanercept, bei 2 Infliximab - Parästhesien, Optikusneuritis, Verwirrtheit, Gangstörungen, Fazialisparese und weitere neurologische Syptome aufgetreten sind. Sie hatten den TNFa-Hemmer durchschnittlich fünf Monate lang erhalten. In 16 Fällen zeigten die MRI-Bilder eine Demyelinisierung, in den anderen Fällen fand man sonstige Veränderungen der weissen Substanz (z.B. Leukenzephalopathie). Nach Absetzen der TNFa-Hemmer besserten sich die Beschwerden innerhalb von Wochen oder Monaten. Ein «Rechallenge» wurde bei einem Patienten durchgeführt und verlief positiv. Es wird empfohlen, Personen mit einer MS keine TNFa-Hemmer zu verschreiben. Eine Therapie mit TNFa-Hemmern soll gestoppt werden, wenn sich neurologische Störungen manifestieren, die Ausdruck einer Demyelinisierung sein könnten.

Abstract aus «Arthritis & Rheumatism»:
http://www3.interscience.wiley.com/cgi-bin/abstract/88512401/START

Editorial zu den TNFa-Hemmern (PDF-File, «Acrobat Reader» nötig): http://www.mayo.edu/proceedings/2001/jun/7606e2.pdf

BDN #52 vom 26.10.01 zu Infliximab:
http://www.infomed.org/bad-drug-news/bdn52.html

News: Demyelinisierung als Nebenwirkung der TNFa-Hemmer Etanercept (Enbrel®) und Infliximab (Remicade®)? (2. Februar 2002)
Copyright © 2024 Infomed-Verlags-AG