Antidepressiva und Risiko von postpartalen Blutungen

  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 12. Februar 2021

Antidepressiva aus der Gruppe der selektiven Serotonin- und der Serotonin/Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI und SNRI) interferieren mit der Thrombozyten-Funktion und erhöhen das Risiko von Blutungen. Einer aktuellen Analyse zufolge beobachtet man dies auch bei Frauen, die in der Spätschwangerschaft mit solchen Antidepressiva behandelt werden. Bei ihnen vermehrt sich das Risiko, eine postpartale Blutung zu erleiden, durch einen SSRI oder SNRI um einen Faktor zwischen 1 und 2. Die Warnung gilt auch für Vortioxetin (Brintellix®), das ebenfalls serotoninerge Eigenschaften besitzt.
In diesem Zusammenhang ist daran zu erinnern, dass in der Spätschwangerschaft eingenommene SSRI und SNRI auch für das Neugeborene mit Risiken verbunden sind (Entzugssymptome, erhöhtes Risiko einer pulmonal-arteriellen Hypertonie).

Mitteilung der britischen Arzneimittelbehörde: SSRI/SNRI antidepressant medicines: small increased risk of postpartum haemorrhage when used in the month before delivery

News: Antidepressiva und Risiko von postpartalen Blutungen (12. Februar 2021)
Copyright © 2024 Infomed-Verlags-AG