Leberschäden unter Metamizol (Novalgin® u.a.)

  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 11. März 2020

Zwischen 2008 und 2017 wurden in der Hamburger Universitätsklinik 154 Fälle von Leberschäden behandelt, die man als medikamenteninduzierte Überempfindlichkeitsreaktion einstufte (das heisst, durch Paracetamol verursachte Fälle waren nicht dazugerechnet). Das am häufigsten involvierte Medikament war Phenprocoumon (Marcoumar®); bereits auf dem zweiten Platz folgte Metamizol mit 23 von 154 Fällen, noch vor beispielsweise Co-Amoxiclav (Augmentin® u.a.), Tuberkulostatika, Kontrazeptiva oder Diclofenac (Voltaren® u.a.). Die metamizolassoziierten Leberschäden entsprachen mehrheitlich dem hepatozellulären Typ; aber auch cholestatische und gemischte Formen kamen vor. Beim RUCAM-Score erreichten die 23 Metamizol-Fälle einen Medianwert von +7 (mit dem RUCAM-Score, der von −9 bis +14 reicht, wird angegeben, ob man den Leberschaden dem verdächtigten Medikament zuordnen darf; bei einem Wert zwischen +6 und +8 gilt ein Zusammenhang als «wahrscheinlich», bei über +8 als «sehr wahrscheinlich»).

Volltext der Studie aus dem «British Journal of Clinical Pharmacology»: Metamizole: An underrated agent causing severe idiosyncratic drug-induced liver injury

News: Leberschäden unter Metamizol (Novalgin® u.a.) (11. März 2020)
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