Vorteile der Knopflochchirurgie im Thoraxraum
- m -- Sedrakyan A, van der Meulen J, Lewsey J et al. Video assisted thoracic surgery for treatment of pneumothorax and lung resections: systematic review of randomised clinical trials. BMJ 2004 (30. Oktober); 329: 1008-11 [Link]
- Zusammenfassung: Renato L. Galeazzi
- infomed screen Jahrgang 9 (2005)
, Nummer 2
Publikationsdatum: 1. Februar 2005 - PDF-Download dieses Artikels (automatisch generiert)
Seit der Einführung Video-assistierter Verfahren und neuer interner Wundverschlussapparate haben Chirurgen vermehrt die früher in erster Linie von den Pneumologen durchgeführte Thorakoskopie übernommen und die Video-assistierte Thoraxchirurgie (VATS) in kontrollierten, randomisierten Studien verglichen mit der althergebrachten Thorakotomie. Wegen relativ geringer Fallzahlen war es aber nach wie vor unklar, ob das «kleinere» Verfahren bei verschiedenen Indikationen auch tatsächliche Vorteile bringt.
Die systematische Übersicht fand 12 randomisierte Studien. Diese lieferten positive Resultate für die VATS in der Behandlung des Pneumothorax und für kleinere Exzisionen (Wedgeresektion), aber nicht für die Lobektomie. Die VATS verkürzt den Spitalaufenthalt und verringert den Schmerzmittelbedarf. Gegenüber der Thorakotomie waren aber Rezidive des Pneus häufiger, jedoch waren Lungenatelektasen seltener. Einer einfachen Drainagebehandlung des Pneus war die VATS bezüglich Rezidiven überlegen (nur in zwei Studien getestet). Für die Wedgeresektion war die VATS in zwei Studien etwas besser, in einer fand sich kein Unterschied zur Thorakotomie, ausser dass die VATS teurer war. Für die Lobektomie waren die Studien von minderer Qualität und ein Unterschied zur Thorakotomie ergab sich nicht.
Es ist erfreulich, dass über ein chirurgisches Verfahren eine systematische Review durchgeführt werden kann, sind doch kontrollierte Studien in der Chirurgie viel seltener als Fallserien. Für eine wissenschaftliche Medizin sind sie jedoch unerlässlich. Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass für pleurale Eingriffe und für die Wedgeresektion die «Knopflochchirurgie» Fortschritte brachte, die für die Behandelten relevant sind, auch wenn die Datenlage noch dünn und die Unterschiede eher klein sind.
Zusammengefasst von Renato L. Galeazzi
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