Hilfe beim Entzug (Studie 2)
- r -- Hall SM, Humfleet GL, Reus VI et al. Extended nortriptyline and psychological treatment for cigarette smoking. Am J Psychiatry 2004 (November); 161: 2100-7 [Link]
- Zusammenfassung:
- Kommentar: Walter Felix Jungi
- infomed screen Jahrgang 9 (2005)
, Nummer 2
Publikationsdatum: 1. Februar 2005 - PDF-Download dieses Artikels (automatisch generiert)
In dieser Studie wurde davon ausgegangen, dass Zigarettenrauchen eine chronische Krankheit ist und ein Entwöhnungsversuch einer Langzeitbehandlung bedarf. Verglichen wurde die Wirkung einer kurz dauernden und einer lang dauernden Nortriptylin-Behandlung (12 bzw. 52 Wochen) mit einer ebenfalls 12 oder 52 Wochen dauernden Placebotherapie. Daneben wurden alle Teilnehmenden während 8 Wochen mit einem Nikotinpflaster behandelt und mit 5 Beratungen unterstützt. Nach einem Jahr lag die Abstinenzrate in der Gruppe mit kurzzeitiger Placebo-Einnahme bei 30%. Mit der Placebo-Langzeittherapie erzielte man eine Abstinenzrate von 42%. Nach einer Kurzzeittherapie mit Nortriptylin waren 18% nach einem Jahr weiterhin Nichtraucher, während die Erfolgsrate einer Langzeittherapie bei 50% lag.
Alle Studien zusammengefasst von Bettina Wortmann
Die vier referierten Artikel betreffen eines der wichtigsten gesundheitlichen und volkswirtschaftlichen Probleme unserer Zeit, das Rauchen. Die Arbeit von Arcavi et al. beweist auf Grund einer eingehenden Literaturauswertung die verheerenden Folgen dieser Sucht im Hinblick auf infektiöse Erkrankungen mit all ihren finanziellen und volkswirtschaftlichen Auswirkungen. Die drei übrigen Arbeiten beschreiben alle Ergebnisse medikamentös unterstützter Rauchentwöhnungs- Studien. Die bisher «erfolgreichste» Methode, intensives «counseling», wird oft ergänzt mit Psychopharmaka, z.B. Nortriptylin oder vor allem Bupropion sowie einem Nikotinersatz. Die beste Botschaft kommt aus der – wie die beiden anderen prospektiv-randomisiert im Vergleich zu Placebo durchgeführten – Untersuchung von Hall et al. Nortriptylin war signifikant besser als Placebo, besonders bei anamnestisch depressiver Erkrankung. Eindrücklich ist aber vor allem die sehr hohe Abstinenzrate von 50%, wenn Nortriptylin über 52 anstatt nur über 8 Wochen wie in der Vergleichsgruppe gegeben wurde.
Walter Felix Jungi
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