Wachmacher mit bescheidenem Erfolg
- r -- Czeisler CA, Walsh JK, Roth T et al. Modafinil for excessive sleepiness associated with shift-work sleep disorder. N Engl J Med 2005 (4. August); 353: 476-86 [Link]
- Zusammenfassung: Peter Ritzmann
- infomed screen Jahrgang 9 (2005)
, Nummer 11
Publikationsdatum: 1. November 2005 - PDF-Download dieses Artikels (automatisch generiert)
Modafinil (Modasomil®) ist für die Behandlung von Narkolepsie und Schläfrigkeit bei Schlafapnoe-Syndrom zugeslassen. Der Wirkmechanismus des Wachmachers, der nicht zu den Amphetaminen zählt, ist nicht genau bekannt. In dieser randomisierten Studie wurde seine Wirksamkeit bei gut 200 Schichtarbeitenden, die unter starker Schläfrigkeit während der Arbeit und Schlafstörungen tagsüber litten, mit Placebo verglichen. Die Medikamente wurden jeweils vor Schichtbeginn eingenommen. Gesucht wurde eine Verminderung von Müdigkeitsattacken während der Schichtarbeit.
Während der drei Behandlungs-Monate gaben die mit Modafinil Behandelten weniger starke Schläfrigkeit während der Arbeit an. Sie berichteten auch seltener über «Fastunfälle» auf dem Weg nach Hause (29% gegenüber 54%). Klein waren aber die Unterschiede bezüglich Schlafepisoden während der Schichtarbeit. Häufiger berichteten die Behandelten über Kopfschmerzen, Übelkeit, Nervosität und Schlafstörungen tagsüber.
In der Presse wird eifrig am Mythos von Modafinil gestrickt, das unheimliche Wirkungen auf die Leistungsfähigkeit von gestressten Berufsleuten habe, jedoch in kürzester Zeit abhängig machen könne und von den kriegsführenden Armeen als Geheimwaffe getestet werde. Die Realität scheint gemäss dieser Studie bei von Schlafstörungen geplagten Schichtarbeitenden weniger dramatisch: eine gewisse Wirkung auf das Müdigkeitsgefühl lässt sich zwar nachweisen aber praktisch kein Effekt auf die Einschlaf-Episoden. Nicht einmal die Zahl der getrunkenen Tassen Kaffee änderte sich merklich.
Zusammengefasst von Peter Ritzmann
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