Endarterektomie bei asymptomatischer Karotisstenose
- r -- MRC Asymptomatic Carotid Surgery Trial (ACST) Collaborative Group. Prevention of disabling and fatal strokes by successful carotid endarterectomy in patients without recent neurological symptoms: randomised controlled trial. Lancet 2004 (8. May); 36 [Link]
- Zusammenfassung:
- infomed screen Jahrgang 8 (2004)
, Nummer 8
Publikationsdatum: 1. August 2004 - PDF-Download dieses Artikels (automatisch generiert)
Der «Asymptomatic Carotid Surgery Trial» ist die bisher grösste randomisierte Studie, in der die Frage untersucht wurde, ob eine Endarterektomie bei asymptomatischen Personen mit Karotisstenose das Schlaganfall-Risiko vermindert. 3'120 asymptomatische Personen mit einer mittels Ultraschall gemessenen Karotisstenose von mindestens 70% wurden entweder der Endarterektomie-Gruppe oder einer Kontrollgruppe zugeteilt. Bedingung für die Beteiligung eines Zentrums an der Studie war eine perioperative Komplikationsrate von weniger als 6% (bei symptomatischen Karotisstenosen). Bei 88% der Personen der Endarterektomie-Gruppe sowie bei 4% der Kontrollgruppe wurde nach einem Jahr eine Operation durchgeführt.
Die Resultate zeigten nach 5 Jahren ein signifikant niedrigeres Schlaganfallrisiko von 6,4% in der Endarterektomie-Gruppe, verglichen mit 11,8% in der Kontroll-Gruppe. Das Risiko, nach Endarterektomie einen Schlaganfall zu erleiden, lag pro Jahr bei etwa 1%, in der Kontrollgruppe dagegen bei etwa 2%. Interessanterweise wurde auch die kontralaterale Schlaganfallrate signifikant reduziert. Das Risiko, innerhalb von 30 Tagen nach der Operation einen Schlaganfall oder den Tod zu erleiden, betrug 3,1%.
Genauso wichtig wie der Entscheid, ob eine Endarterektomie durchgeführt werden soll, ist die Wahl der chirurgischen Fachperson. Falls das Komplikationsrisiko am Behandlungszentrum höher als 3% ist, wird der Nutzen der Endarterektomie schnell aufgebraucht. Im Vergleich zum Beginn der Studie gelten heute strengere Behandlungsrichtlinien zur Einstellung der Risikofaktoren Diabetes mellitus, Hypercholesterinämie und arterielle Hypertonie; das bereits kleine Schlaganfallrisiko in der Kontrollgruppe, könnte deshalb heute noch niedriger sein.
Zusammengefasst von Stephan Reichenbach
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