Die Sonne als Schutz gegen multiple Sklerose

  • f -- van der Mei IA, Ponsonby AL, Dwyer T et al. Past exposure to sun, skin phenotype, and risk of multiple sclerosis: case-control study. BMJ 2003 (9. August); 327: 316-21 [Link]
  • infomed screen Jahrgang 7 (2003) , Nummer 9
    Publikationsdatum: 1. September 2003
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Schon in den 1960er Jahren wurde festgestellt, dass die multiple Sklerose (MS) in Regionen mit geringerer Sonneneinstrahlung häufiger ist als in Regionen mit reichlich Sonne. Eine UV-Bestrahlung kann Immunantworten, die von bestimmten T-Helferzellen ausgelöst sind, abschwächen. Auch kann Vitamin D, das unter der Einwirkung von Sonnenlicht in der Haut gebildet wird, in experimentellen Modellen eine Schutzwirkung gegen Enzephalomyelitis ausüben. In einer Fall-Kontroll-Studie wurden 136 MS-Kranke in Tasmanien (Australien), alle mit kernspintomographisch gesicherter Diagnose, 272 alters- und geschlechtsentsprechenden Kontrollen gegenüber gestellt. Alle wurden befragt, wie häufig sie als Kinder und Jugendliche im Sommer und Winter an der Sonne waren; für die Exposition im Sommer wurden Informationen zu jedem einzelnen Lebensjahr erhoben. Ausserdem wurde anhand der Hautoberfläche an der Hand das Ausmass der Strahlenschädigung festgestellt und der Haut- Phänotyp identifiziert. Personen, die im Alter von 6 bis 15 Jahren während den Sommerwochenenden und -ferien jeweils 2 bis 3 Stunden täglich an der Sonne verbrachten, hatten ein stark reduziertes MS-Risiko («Odds Ratio» von 0,31). Der Einfluss der UV-Bestrahlung im Alter von mehr als 15 Jahren war dagegen nicht von grosser Bedeutung.

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infomed-screen 7 -- No. 9
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Die Sonne als Schutz gegen multiple Sklerose ( 2003)