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INTERNET CORNER: Gute Informationsquellen
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- Zusammenfassung: Philipp A. Gysling
- infomed screen Jahrgang 19 (2015)
, Nummer 3
Publikationsdatum: 15. Juni 2015 - PDF-Download dieses Artikels (automatisch generiert)
Wo schaut man nach, wenn wir nicht sicher sind, ob zum Beispiel ein neues Medikament nun wirklich so viel besser ist, als was bisher erhältlich war? Oder ob eine Untersuchungsmethode dem aktuellen Stand des Wissens entspricht? Gewiss: wem unabhängige Publikationen zur Verfügung stehen, hat eine faire Chance, gut informiert zu sein. Mindestens was die Medikamente anbelangt, bietet unsere «pharma-kritik» sorgfältig gesichtete und möglichst aktuelle Informationen. In den letzten Jahrzehnten haben sich jedoch eine Reihe von weiteren Informationsquellen entwickelt, die vielleicht nicht immer ganz lesefreundlich, aber doch bewusst evidenzbasiert sind.
Unter den (in der Regel mindestens teilweise vom Staat getragenen) Institutionen, die solche Informationen veröffentlichen, ist mir das britische «National Institute for Health and Care Excellence» (NICE, www.nice.org.uk) am liebsten. Das NICE bietet eine grosse Fülle von guten Übersichten zu vielen Themen und bemüht sich ganz offensichtlich, seine Aussagen auf eine breite Basis von Beitragenden zu stellen. Neben den zahlreichen «Guidelines» sind die unter dem Titel «Evidence summaries: New medicines» veröffentlichten Beurteilungen neuer Medikamente (http://www.nice.org.uk/advice?type) sehr nützlich. Erfreulicherweise sind diese NICE-Publikationen international kostenlos abrufbar.
Ähnlich, aber lange nicht so umfangreich, sind die (ebenfalls gratis verfügbaren) Informationen, die von der amerikanischen «Agency for Healthcare Research and Quality» publiziert werden (AHRQ, http://goo.gl/DRBlEz). In der von der AHRQ zusammengestellten «Library of Resources» sind die Informationen thematisch geordnet, z.B. «Women’s Health» oder «Men’s Health».
Eine grosse Sammlung von relevanten Dokumenten verschiedener Herkunft ist beim «National Center for Biotechnology Information» (NCBI) unter dem Titel «Bookshelf» zu finden (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/books). Auch «Prepublication»-Texte sind erhältlich, zur Zeit (Juni 2015) zum Beispiel «Cognitive Aging» (http://goo.gl/brvjd6).
Auch in deutscher Sprache sind Informationen erhältlich, die auf einer vergleichenden Evaluation der vorhandenen Daten beruhen: Seit gut 10 Jahren gibt es das deutsche «Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen» (IQWiG, https://www.iqwig.de), das sich mit sehr sorgfältig erarbeiteten Beurteilungen verdient macht. Das IQWiG orientiert sich mindestens teilweise an der Arbeitsweise des britischen NICE und veröffentlicht wie dieses Texte für Fachleute und auch (via www.gesundheitsinformation.de) für medizinische Laien. Für die Qualität der geleisteten Arbeit spricht, dass das IQWiG auch im BMJ lobende Erwähnung findet. (http://www.bmj.com/content/350/bmj.h952)
Schliesslich ist noch zu erwähnen, dass diese Institutionen alle die Möglichkeit anbieten, sich via E-Mail regelmässig über neue Entwicklungen oder Publikationen informieren zu lassen.
Etzel Gysling
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