Gewöhnliche Warzen (Verrucae vulgares) sind ein lästiges Problem in der Haut- und Hausarztpraxis. Gute Evidenz für die Wirksamkeit von Warzenbehandlungen ist rar; systematische Übersichten kamen zum Schluss, dass die lokale Warzenbehandlung mit Salicylsäure am besten mit Studien dokumentiert sei.(1) Dem widerspricht die Erfahrung vieler Praktizierender, dass eine Kryotherapie Warzen zuverlässiger zum Verschwinden bringt. In der aktuellen Studie wurden 240 Personen mit Warzen in 30 Hausarztpraxen in den Niederlanden nach dem Zufall kryotherapiert (mit flüssigem Stickstoff), lokal mit Salicylsäure behandelt oder es wurde auf eine Behandlung verzichtet.

Nach 3 Monaten waren 39% in der Kryotherapiegruppe, 24% in der Salicylsäuregruppe und 16% in der unbehandelten Gruppe ihre Warzen losgeworden. Kein signifikanter Effekt der Behandlungen liess sich bei Plantarwarzen nachweisen. Bei Warzen anderer Lokalisation erschien die Kryotherapie aber deutlich überlegen (Erfolgsrate von 49% gegenüber 15% mit Salicylsäure und 8% ohne Behandlung).

Die Ergebnisse dieser praxisnah durchgeführten Studie passen gut zu den Erfahrungen im Alltag: Warzen, die z.B. an den Händen exophytisch wachsen, sprechen schneller und eindrücklicher auf eine Kryotherapie an als tief in der Fussohle eingenistete «Dornwarzen». Da die Behandelten in dieser Studie für die Intervention nicht verblindet waren, bleibt allerdings offen, inwiefern eine spezifische Wirkung der Kryotherapie oder ihre sicherlich beträchtliche Suggestivwirkung für das Verschwinden der Warzen verantwortlich ist.

Zusammengefasst von Peter Ritzmann

1 Gibbs S, Harvey I. Topical treatments for cutaneous warts. Cochrane Database Syst Rev 2006 (19. Juli); 3: CD001781 

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