HPV-Impfung auch für Frauen bis 45?
- r -- Muñoz N, Manalastas R, Pitisuttithum P et al. Safety, immunogenicity, and efficacy of quadrivalent human papillomavirus (types 6, 11, 16, 18) recombinant vaccine in women aged 24-45 years: a randomised, double-blind trial. Lancet 2009 (6. Juni); 37 [Link]
- Zusammenfassung: Marcel Zwahlen
- infomed screen Jahrgang 13 (2009)
, Nummer 5
Publikationsdatum: 1. September 2009 - PDF-Download dieses Artikels (automatisch generiert)
Bis jetzt liegen Daten für die Wirksamkeit des quadrivalenten Impfstoffes Gardasil® gegen humane Papillomaviren (HPV) bei Frauen bis zum Alter von 26 Jahren vor. Die Impf-Empfehlungen in der Schweiz richten sich dementsprechend an Mädchen im Alter von 11 bis 14 Jahren mit einer möglichen Nachholimpfung bei den 15- bis 19-jährigen Frauen. Im Rahmen der vorliegenden Studie erhielten 3'817 Frauen im Alter von 24 bis 45 Jahren, welche noch keine Gebärmutterhals- oder Genitalwarzen-Erkrankung durchgemacht hatten, nach dem Zufall drei HPV-Impfdosen oder entsprechende Placeboinjektionen. Primärer Endpunkt war der Nachweis einer mikrobiologisch oder serologisch nachgewiesenen Infektion mit einem der vier HPV-Typen von mindestens 6 Monaten Dauer oder das Auftreten einer durch Papillomaviren verursachten klinisch nachweisbaren Erkrankung während der Nachbeobachtungszeit von maximal 4 Jahren.
In der «per protocol»-Analyse – Frauen, bei denen bei Studien beginnbereits eine HPV-Infektion nachgewiesen werden konnte, wurden hier nicht mitberücksichtigt – wurde das Auftreten einer HPV-Infektion in 91% der Fälle verhindert. In der «intention-to-treat»-Analyse, in der auch vorgängig Infizierte eingeschlossen wurden, wurden durch die Impfung jedoch nur 31% der Infektionen verhindert. Schwerwiegende Nebenwirkungen der Impfung traten keine auf.
Es lässt sich vermuten, dass aufgrund dieser vollständig durch die Herstellerfirma finanzierten Studie diskutiert werden soll, auch ältere Frauen zu impfen. Wie die Resultate der «intention-to-treat»-Analyse zeigen, würde man damit auf Bevölkerungsebene kaum eine Wirkung erzielen, und damit das beim gegenwärtigen Preis schon ungünstige Kosten-Nutzen-Verhältnis der HPV-Impfung weiter verschlechtern.
Zusammengefasst von Marcel Zwahlen
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