Niedrige Statindosis auch wirksam
- k -- Nakamura H, Arakawa K, Itakura H et al. Primary prevention of cardiovascular disease with pravastatin in Japan (MEGA Study): a prospective randomised controlled trial. Lancet 2006 (30. September); 368: 1155-63 [Link]
- Zusammenfassung: Peter Ritzmann
- infomed screen Jahrgang 10 (2006)
, Nummer 11
Publikationsdatum: 1. November 2006 - PDF-Download dieses Artikels (automatisch generiert)
Die grösseren Studien mit Statinen zur Primärprävention bei Hypercholesterinämie wurden in westlichen Ländern mit vergleichsweise hohen Risiken für koronare Ereignisse durchgeführt. In der aktuellen Studie wurde der Nutzen einer niedrigdosierten Behandlung mit Pravastatin (Selipran® u.a.; 10 bis 20 mg täglich) zusätzlich zu einer Diätberatung bei knapp 8'000 Japanerinnen und Japanern mit Gesamtcholesterin- Werten zwischen 5,7 und 6,9 mmol/l untersucht.
Im Gegensatz zu vergleichbaren europäischen Primärpräventionsstudien wurden mehr Frauen in die Studie aufgenommen (69%) und die Untersuchten hatten deutlich höhere HDL-Cholesterinwerte (durchschnittlich 1,5 mmol/l). Das Risiko, an einer koronaren Herzkrankheit zu erkranken, war in der Placebogruppe entsprechend klein (2,5% erlitten während der etwa 5-jährigen Beobachtungszeit ein erstes Krankheitsereignis). Obwohl die Cholesterinsenkung in der Pravastatingruppe relativ bescheiden ausfiel (die durchschnittlichen LDL-Cholesterinwerte sanken von 4,1 auf 3,3 mmol/l), fand sich doch ein signifikant kleineres Erkrankungsrisiko (1,7%, «hazard ratio» von 0,67).
Die Schweiz liegt, was das koronare Risiko betrifft, zwischen Japan und den Ländern, wo die früheren Primärpräventionsstudien durchgeführt wurden. Die aktuelle japanische Studie konnte zeigen, dass in einem Land mit niedriger Krankheitsinzidenz bei Personen mit Hypercholesterinämie, aber einem sonst vergleichsweise wenig erhöhten kardiovaskulären Risiko, bereits eine niedrigdosierte Statinbehandlung zu einer deutlichen Risikosenkung führt. Das Resultat ist zwar nicht direkt auf unsere Verhältnisse übertragbar. Es zeigt aber, dass es so falsch nicht sein kann, bei wenig erhöhtem kardiovaskulärem Risiko Statine in niedriger Dosis einzusetzen.
Zusammengefasst von Peter Ritzmann
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