Noch mehr Probleme mit Hormonen nach der Menopause (Studie 2)

  • r -- Cirillo DJ, Wallace RB, Rodabough RJ et al. Effect of estrogen therapy on gallbladder disease. JAMA 2005 (19. Januar); 293: 330-9 [Link]
  • Zusammenfassung: Urspeter Masche
  • Kommentar: Etzel Gysling
  • infomed screen Jahrgang 9 (2005) , Nummer 5
    Publikationsdatum: 1. Mai 2005
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In dieser Arbeit untersuchte man ebenfalls anhand von Daten der WHI-Studie die Auswirkungen der Hormonsubstitution auf Erkrankungen der Gallenblase und -wege. Es wurden dabei alle Ereignisse (pro 10'000 Personenjahre) ermittelt, die als Erstmanifestation einer Gallenerkrankung zu interpretieren waren (Cholezystitis, neu entdeckte Gallensteine, Eingriffe an den Gallenwegen, Cholezystektomie). Bei Frauen mit Status nach Hysterektomie, die nur Östrogene genommen hatten, kam man auf eine Zahl von 78 Ereignissen, in der dazugehörigen Kontrollgruppe auf 47; bei Frauen mit vorhandenem Uterus, welche die Östrogen/Gestagen- Kombination verwendet hatten, betrug sie 55 und in der Kontrollgruppe 35. Die Hormonsubstitution erhöht also die Inzidenz von Gallenerkrankungen; die damit verbundenen Eingriffe vermehren die Kosten und sind ihrerseits mit Risiken behaftet.

Beide Studien zusammengefasst von Urspeter Masche

Auch heute noch gibt es «Menopause-Fachleute», die es besser wissen und versuchen, die ihnen nicht ins Konzept passenden ungünstigen Resultate der WHIStudie zu diskriminieren. Dass jetzt auch noch genauere Daten zu den negativen Auswirkungen auf die Harnund Gallenwege veröffentlicht worden sind, wird daran kaum etwas ändern. Für unbefangene Ärztinnen und Ärzte bestätigen die zusätzlichen Daten aber, dass der Entscheid, Hormone nach der Menopause mit grösster Zurückhaltung zu verschreiben, richtig ist.

Etzel Gysling

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infomed-screen 9 -- No. 5
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Noch mehr Probleme mit Hormonen nach der Menopause (Studie 2) ( 2005)