Alkoholkonsum spielt gerade bei Jugendlichen eine wichtige Rolle bei Risikoverhalten im Verkehr, im sozialen Umgang und im Sexualleben. Die CAGE-Fragen, ein auch bei uns gebräuchlicher Screening-Test für schädlichen Alkoholkonsum, ist bei Jugendlichen nicht sehr gut validiert. AUDIT ist ein aufwändigerer, in Studien breit erprobter Test, während CRAFFT ein kürzerer Test ist, der speziell für die Suche nach risikoreicher Substanzeinnahme bei Jugendlichen entwickelt wurde. Diese drei Tests wurden verglichen bei jungen Frauen und Männern, die eine Poliklinik für Geschlechtskrankheiten aufsuchten. Als Referenztest diente ein strukturiertes klinisches Interview zur Diagnose von Störungen durch psychotrope Substanzen gemäss DSM-IV.

Von 763 Personen nahmen 401 an der Untersuchung teil. 24% von ihnen erfüllten die diagnostischen Kriterien für einen Alkoholmissbrauch und 5% für eine Alkoholabhängigkeit. AUDIT (Grenzwert 9 Punkte) war der leistungsfähigste Test zur Erfassung einer Störung durch Alkohol mit einer Sensitivität von 76% und einer Spezifität von 79%. CRAFFT (Grenzwert 2 Punkte) erfasste mehr Betroffene (Sensitivität 94%), war aber weniger spezifisch (33%), die CAGE-Fragen (Grenzwert 1) waren etwas weniger sensitiv (69%) und weniger spezifisch (63%).

CRAFFT ist ein einfacher Test, um problematischen Alkoholkonsum bei Jugendlichen auszumachen. AUDIT ist leistungsfähiger, muss aber schriftlich angewendet werden. CAGE ist als Screening bei Jugendlichen wenig geeignet. Wichtiger noch als die Wahl des am besten geeigneten Instrumentes ist jedoch der erste Schritt, nämlich den Alkoholkonsum überhaupt anzusprechen.

Zusammengefasst von Martin Schneider

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