Im Winter zeigen sich in unseren Breitengraden fast keine Blütenpflanzen, dafür geben aber die Beeren die Farbtupfer im kahlen Wald. Die Stechpalme ist ein Einwanderer aus wärmeren Gegenden – sie stammt aus Südeuropa und Westasien. In der Schweiz kommt sie neben Tessin und Wallis auch in klimatisch begünstigten Lagen der Nordschweiz vor. Als Folge der Klimaerwärmung ist sie sogar in Ausbreitung begriffen.

Die Familie der Stechpalmengewächse (Aquifoliaceae) ist in gemässigten und tropischen Gebieten verbreitet, und zwar auf allen Kontinenten. Von der Gattung Ilex gibt es weltweit ca. 400 Arten. Unsere Stechpalme ist aber der einzige Vertreter dieser Familie in der Schweiz. Sie kann sich zu einem bis zu 10 Meter hohen Baum entwickeln und bis 100 Jahre alt werden. Die Blätter sind immergrün, die jungen stachelig gezähnt, die alten ganzrandig. Die jungen Blätter können als Tee gegen Grippe, Bronchitis und andere Gebrechen verwendet werden. Die im September/ Oktober reifenden Beeren sind giftig. In einzelnen Kantonen ist die Pflanze zwar geschützt, ein Sammeln in kleinen Mengen stellt aber sicher keine Gefährdung dar.