Der deutsche Name beschreibt die Pflanze recht gut: sie hat herzförmige Blätter und wächst meist an feuchten Orten wie Sumpfwiesen, Quellen und Alluvionen (Schwemmböden an Fluss- und Seeufern). Der 2. Name ist Studentenröschen, und da ist die Erklärung nicht so einfach. Haben die Studenten, mangels Geld für richtige Rosen, ihren Liebsten dieses Blümchen geschenkt, oder heisst die Pflanze deshalb so, weil sie im September zu Beginn des neuen Semesters blüht? Die Quellen widersprechen sich in dieser Beziehung.

Auch in der botanischen Systematik stellt Parnassia palustris einen Knackpunkt dar: Carl von Linné ist der Namensgeber der Pflanze und anfänglich wurde sie einer eigenen Familie der Parnassiaceae zugeordnet. Später gehörte sie nacheinander zu den Dickblattgewächsen, den Sonnentaugewächsen und den Steinbrechgewächsen. Erst die molekulargenetischen Untersuchungen unseres Jahrhunderts teilten sie der Familie der Celastraceae zu (dazu gehört z.B. auch das Pfaffenhütchen oder Spindelstrauch). Die Pflanze hat ein zirkumpolares Verbreitungsgebiet, d.h. Nordamerika, Mittel- und Nordeuropa sowie das nördliche Asien. Mein Foto stammt von Island.