Ich wünsche Ihnen für 2012 alles Gute, Gesundheit und Freude an der Natur.

Der Botaniker Charles de l’Écluse, genannt Clusius wurde 1526 in Arras (Flandern, heute Frankreich) geboren und starb 1609 in Leiden (Niederlande). Wie damals üblich studierte er sehr umfassend, nämlich Jura, Philosophie, Medizin in Gent, Löwen, Marburg und Paris. 1573 bis 1576 war er Hofbotaniker am Hof Kaiser Maximilians II. in Wien. Er legte ein erstes Alpinum an und erforschte die Pflanzen in den Ostalpen (Schneeberg, Ötscher). Wien verdankt ihm auch die Einführung wichtiger Nutz- und Zierpflanzen wie die Kartoffel und die Rosskastanie.

Als der tolerante Kaiser starb, war Clusius wegen seines reformierten Glaubens beim Nachfolger am katholischen Kaiserhof nicht mehr erwünscht. Er wechselte auf das Schloss eines ungarischen Grafen, wo er seine Forschungen fortsetzen konnte. Er machte sich vor allem um die Erforschung der Pannonischen Flora verdient.

1593 wurde Clusius Professor für Botanik an der neu gegründeten Universität von Leiden in Holland. Dort verfasste er die Mahrzahl seiner Werke, die neben Pflanzen auch die Pilze zum Thema hatten.

Viele Pflanzen sind nach dem Forscher benannt: Gentiana, Primula, Paeonia, Tulipa,.... und die im Bild gezeigte Potentilla clusiana (Ostalpen-Fingerkraut). Diese Polsterpflanze mit den weissen Blüten und den silbrig behaarten Blättern wächst in den Ostalpen von Niederösterreich bis Bayern und Slowenien.