Die Pflanze des Monats ist ein richtiger Extremist: Sie wächst selten unter 2'500 Meter ü.M. und meist an windgepeitschten, im Winter schneefreien Stellen wie Pässe oder Grate.

Auf den ersten Blick meint man, ein Vergissmeinnicht vor sich zu haben. Der Eindruck ist nicht falsch – der Himmelsherold ist ein naher Verwandter und gehört ebenfalls zur Familie der Borretsch- oder Rauhblattgewächse. Er ist allerdings eine Polsterpflanze von nur 1 bis 5 cm Höhe, und die Blätter sind seidenglänzend-zottig behaart. Die Blütezeit ist Juli/ August.

Das Verbreitungsgebiet umfasst die Alpen und Karpaten, und zwar nur auf sauren, kalkarmen Böden. Das lückige Verbreitungsgebiet lässt darauf schliessen, dass der Himmelsherold die Eiszeiten an den bestehenden Standorten – so genannten Nunatakkern, welche aus dem Eis ragten - überdauert hat. In der Schweiz beschränkt sich das Vorkommen auf die Kantone Wallis, Uri, Tessin und Graubünden. Bekannte, leicht erreichbare Standorte sind der Piz Nair und die Fuorcla Surlej im Oberengadin