Auf den 1. Blick meint man, eine Polsternelke (Silene acaulis) vor sich zu haben. Doch die Pflanze hat 4 Kronblätter, was auf die Familie der Kreuzblütler hinweist. Petrocallis pyrenaica ist die einzige Art dieser Gattung. Die Blätter sind in Rosetten angeordnet, die ganze Pflanze ist ein sogenanntes Hohlkugelkissen. Diese Wuchsform bietet in der rauen Umgebung (Kalkfelsen und Schuttfluren) verschiedene Vorteile: Der Wind findet wenig Widerstand, im Innern des Polsters herrscht ein Mikroklima, das ausgeglichener ist als die Umgebung.

Der Steinschmückel wächst in den nördlichen und südlichen Kalkalpen sowie in den Pyrenäen. Sein Verbreitungsgebiet ist stark zerstückelt. Man schliesst daraus, dass die Pflanze die Eiszeiten auf isolierten eisfreien Gipfeln überdauert hat und spricht von einem sogenannten Tertiärrelikt.

Der Naturforscher Johann Gessner hat die Pflanze 1731 möglicherweise als Erster am Säntis entdeckt. Nach anderen Quellen war es bereits Konrad Gesner 1560 am Pilatus.

Die Blütezeit ist je nach Schneebedeckung von Ende Juni bis Anfang August.