• Vitamin D: Keine Reduktion von kardiovaskulären Ereignissen
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 28. Juni 2019

In einer aktuellen Metaanalyse wurde untersucht, ob die Einnahme von Vitamin D vor Herz-Kreislauf-Krankheiten schütze. Sie umfasste 21 placebokontrollierte Studien mit einer Gesamtpopulation von über 83’000 Personen. Es zeigte sich, dass die Einnahme von Vitamin D weder die Häufigkeit von Herzinfarkten und Schlaganfällen senkt, noch die kardiovaskuläre und gesamte Sterblichkeit vermindert.

Kurzform der Metaanalyse aus dem «JAMA Cardiology»: Vitamin D Supplementation and Cardiovascular Disease Risks in More Than 83’000 Individuals in 21 Randomized Clinical Trials – A Meta-analysis

  • Status epilepticus: Bei Kindern ist Levetiracetam (Keppra® u.a.) nicht besser als Phenytoin (Phenhydan®)
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 21. Juni 2019

Beim konvulsiven Status epilepticus gehört Phenytoin zu den Mitteln der Wahl für eine Zweitlinientherapie, wenn ein Patient oder eine Patientin nicht auf ein Benzodiazepin ansprechen. In zwei Studien wurde nun bei Kindern untersucht, ob Levetiracetam eine besser wirkende und verträglichere Alternative sei. In beiden Studien zeigte sich aber beim primären Endpunkt – der Zeitdauer, bis der epileptische Anfall gestoppt war, bzw. beim Anteil der Kinder, bei denen der epileptische Anfall innerhalb einer definierten Frist aufgehört hatte – kein signifikanter Unterschied zwischen Levetiracetam und Phenytoin. Auch in Bezug auf Nebenwirkungen und epilepsiebedingte Komplikationen waren die beiden Mittel vergleichbar.

Kurzform der ersten Studie und Volltext der zweiten Studie aus dem «Lancet»: Levetiracetam versus phenytoin for second-line treatment of convulsive status epilepticus in children (ConSEPT): an open-label, multicentre, randomised controlled trial und Levetiracetam versus phenytoin for second-line treatment of paediatric convulsive status epilepticus (EcLiPSE): a multicentre, open-label, randomised trial

Volltext des Begleitkommentars: Levetiracetam no better than phenytoin in children with convulsive status epilepticus

  • Erhöhtes Neuropathie-Risiko bei Fluorochinolonen
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 12. Juni 2019

Eine Behandlung mit Fluorochinolonen kann in seltenen Fällen offenbar auch eine periphere Neuropathie hervorrufen. Über 5000 Personen, bei denen eine periphere Neuropathie diagnostiziert worden war, stellte man einer Kontrollgruppe gegenüber. Es zeigte sich, dass Leute mit einer peripheren Neuropathie signifikant häufiger mit einem Fluorochinolon behandelt waren als in der Kontrollgruppe («Incidence rate ratio» von 1,47 [1,13–1,92]). Für Co-Amoxiclav (Augmentin® u.a.) dagegen konnte kein signifikanter Zusammenhang nachgewiesen werden.
Das Neuropathie-Risiko bei Fluorochinolonen scheint von der kumulativen Dosis abzuhängen: Die berechnete «Number needed to harm» liegt bei einer 5-tägigen Behandlung in der Grössenordnung von 1 zu 300’000, bei einer 28-tägigen Behandlung in der Grössenordnung von 1 zu 50’000.

Kurzform der Studie aus «JAMA Neurology»: Association Between Peripheral Neuropathy and Exposure to Oral Fluoroquinolone or Amoxicillin-Clavulanate Therapy

  • Gefährliches Schlafwandeln unter gewissen Schlafmitteln
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 6. Juni 2019

Die FDA hat einen Warnhinweis publiziert, dass unter den sogenannten Z-Medikamenten (Zolpidem [Stilnox® u.a.], Zopiclon [Imovane® u.a.]) Schlafwandeln auftreten kann, verbunden mit Ereignissen oder Verhaltensweisen, die in Einzelfällen tödlich verliefen (Stürze, Autofahren mit Unfällen u.a.). Diese Probleme scheinen unter Z-Medikamenten häufiger zu sein als unter anderen Schlafmitteln. Personen, bei denen unter Z-Medikamenten Schlafwandeln vorgekommen ist, dürfen diese Mittel nicht mehr verwenden.

FDA-Mitteilung: FDA adds Boxed Warning for risk of serious injuries caused by sleepwalking with certain prescription insomnia medicines