Anorexie-Patientinnen profitieren nicht von einer Behandlung mit Fluoxetin (Fluctine® u.a.)

  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 16. August 2006

Bei Anorexia nervosa werden als Begleittherapie oft Antidepressiva verschrieben – eine Gepflogenheit, die durch das Ergebnis einer kürzlich publizierten Doppelblindstudie in Frage gestellt wird. 93 Anorexie-Patientinnen im Alter zwischen 16 und 45 Jahren erhielten – nachdem ihr "Body Mass Index" (BMI) während 2 Wochen über einem Wert von 19 kg/m² stabil geblieben war – entweder Fluoxetin (Durchschnittsdosis = 63,5 mg/Tag) oder Placebo; zusätzlich wurde bei allen eine kognitive Verhaltenstherapie durchgeführt. Nach 1 Jahr fanden sich in den beiden Gruppen keine signifikanten Unterschiede, sowohl beim Anteil der Patientinnen, bei denen der BMI über 18,5 kg/ m² blieb und die Studie ohne vorzeitigen Abbruch zu Ende geführt werden konnte, als auch bei der Zahl derjenigen, bei denen ein Rückfall eingetreten war (BMI unter 16,5 kg/m²). Abstract der Studie aus dem JAMA:
http://jama.ama-assn.org/cgi/content/abstract/295/22/2605

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