Ivabradin (Procoralan®) ohne überzeugende prophylaktische Wirkung

  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 17. September 2008

(UPM) Ivabradin, das über eine Hemmung des If-Stroms die Herzfrequenz senkt, kann zur Behandlung der stabilen Angina pectoris eingesetzt werden. Bei fast 11'000 Patienten und Patientinnen mit koronarer Herzkrankheit und verminderter linksventrikulärer Auswurffraktion (< 40%) wurde in einer placebokontrollierten Doppelblindstudie untersucht, ob Ivabradin – zusätzlich zu den üblichen kardiovaskulären Medikamenten verabreicht – ausser einem symptomatischen auch einen prophylaktischen Nutzen hat. Im Vergleich zu Placebo wurde die Herzfrequenz mit Ivabradin um 5 bis 7/min gesenkt. Beim primären Endpunkt, für den man die kardiovaskulären Todesfälle, Hospitalisierungen wegen eines akuten Herzinfarktes und die Fälle von neuer bzw. sich verschlechternder Herzinsuffizienz zusammenfasste, ergab sich nach einer medianen Beobachtungszeit von 19 Monaten keine Differenz: in der Ivabradin-Gruppe waren es 15,4%, in der Placebo-Gruppe 15,3%, die von einem solchen Ereignis betroffen waren. Einzig in der Untergruppe der Personen, deren Herzfrequenz zu Studienbeginn mindestens 70/min betragen hatte, liess sich bei zwei sekundären Endpunkten ein Unterschied zugunsten von Ivabradin ermitteln.

Abstract der Studie aus dem "Lancet":
http://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140673608611708/abstract

"pharma-kritik"-Nummer zu Ivabradin (nur mit Abonnement/Passwort zugänglich):
http://www.infomed.org/pharma-kritik/abo/pk16b-07.html

News: Ivabradin (Procoralan®) ohne überzeugende prophylaktische Wirkung (17. September 2008)
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